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Brocken

Windig ist es meist auf dem 1.142 Meter hohen höchsten Berg der Naturregion Harz. Rekordhalter der Windstärken ist er schon lange, hatte man doch vor einigen Jahren fast 270 Stundenkilometer gemessen. Flugwetter für die Hexen auf ihren Besen? Oder die Zeit, wo der Berg den Gespenstern und Teufeln alleine gehört?

Der Goetheweg

Zumindest ein ganz berühmter Dichter und Denker hat dem Hexensabbat auf dem Brocken ein literarisches Denkmal gesetzt, Johann Wolfgang von Goethe. Dreimal soll er den Berg bestiegen haben. Was mag er erlebt haben, um in seinem „Doktor Faust“ dem Brocken und seinen Hexen so viel Platz einzuräumen? Wandern auf seinen Spuren heißt, die Augen offen halten wenn die Nacht hereinbricht, auf dem Goetheweg, der von Torfhaus über 8,5 Kilometer nach oben führt. An Bächen entlang, über hölzerne Brückchen hinweg, an sonnigen Tagen ein Erlebnis. Doch im Regen und in der Dämmerung, dann spürt und hört man es, Hexen fliegen durch die Luft – mit etwas Phantasie.

Der Heinrich-Heine-Weg

Und noch einer bestieg Anfang des 19. Jahrhunderts den Brocken: Heinrich Heine. Auch nach ihm wurde ein Weg benannt. Der Heinrich-Heine-Weg ist eine Wanderung über zwölf Kilometer und beginnt in Ilsenburg. Folgt man seinen Spuren dann gehört das Auge des Wanderers der Natur und dem steten Blick nach oben. Selbst gute Wanderer brauchen ohne größere Rast fünf bis sechs Stunden.

Die Brocken-Schmalspurbahn

Der bequemere Harz-Besucher steigt in Wernigerode in die romantische Brocken-Schmalspurbahn – ein seltenes, aber umso schöneres Vergnügen, das bis hinauf auf den Gipfel führt. Die Brockenbahn wird von einer uralten Dampflokomotive gezogen, die 700 Pferdestärken auf die schmalen Gleise bringt. Eineinhalb Stunden dauert die gemütliche Fahrt durch den Nationalpark Hochharz. Zeit genug, um im Vorbeifahren all das zu sehen, was der Wanderer beim Aufstieg im Detail genießen kann, um eventuell den Rückweg mit dem „Hexenexpress“ anzutreten.

Wer den Berg erwandert oder befährt, sollte immer wärmende Kleidung dabei haben. Auf dem Gipfel kann es empfindlich kalt sein: An etwa 85 Tagen im Jahr liegen die Temperaturen im Frostbereich und im Jahresdurchschnitt bei gerade mal 2,5 Grad.